Landkrank

Nikolaj Schultz gilt als bahnbrechender Soziologe der jüngeren Generation. Landkrank heißt sein Essay über die Conditio Humana in Zeiten des Klimawandels. Ein junger Mann wird krank am Unbehagen, für das seine Zeitgenossen das Wort Klimakrise verwenden. Er leidet ebenso unter der Hitze in Paris wie unter den Folgen des Tourismus auf einer idyllischen Mittelmeerinsel. Was er erlebt, wirft existentielle Fragen auf: nach der Verantwortung jeder und jedes Einzelnen, nach ethischer und ökologischer Orientierung im Anthropozän.

Nach der Vorstellung seines Essay Landkrank macht sich Nikolaj Schultz im Gespräch mit Rosie Goldsmith Gedanken zum Hintergrund der Konfliktlinien zwischen Stadt und Land.

***BIOGRAFIE***

Nikolaj Schultz
Geboren 1990, ist Soziologe. Er forscht an der Universität Kopenhagen und war bis zu dessen Tod einer der engsten Mitarbeiter Bruno Latours. Gemeinsam publizierten sie in der edition suhrkamp Zur Entstehung einer ökologischen Klasse. Ein Memorandum. Zuletzt auf Deutsch erschienen: Landkrank, 2024.

Brillante Meditationen über planetarische Vernetztheit, die Unausweichlichkeit des Anthropozäns und ganz unmittelbare Erfahrungen mit dem Zusammenbruch des Klimas. Bruno Latour riet mir: Es ist wichtig, Nikolaj Schultz zu lesen. Er hatte recht.
Hans Ulrich Obrist

Man kann Landkrank als ein trauriges Buch lesen, aber ich finde es radikal hoffnungsvoll. Dort, in der Dunkelheit, in unserer ganz eigenen Dunkelheit und auch im Schmerz der Welt, dort werden wir ehrlich. Dort fliegen die Märchen auf und das Schönpolierte. Und von dort aus, von der echten Dunkelheit aus, kann es nur heller werden. Was für ein Versprechen.

Luisa Neubauer, Fridays for Future