Dialog Vortrag Wein
Do, 7. November 2024 19:30 Uhr

Eröffnung der Europäischen Literaturtage

Zerschnittene Welt. Stadt & Land

Lisz Hirn (Wien) und Christoph Peters (Berlin) im Gespräch mit Katja Gasser (Wien)
Deutsch (Simultandolmetsch Englisch)

Im Anschluss
Osamu Okamura (Prag) im Gespräch mit Rowan Moore (London) und Rosie Goldsmith (London)
Englisch (Simultandolmetsch Deutsch)

Auch als Livestream verfügbar.
Tickets EUR 14-/ 12,-
Livestream am Tag der Veranstaltung

Klangraum Krems Minoritenkirche

Vergangene Veranstaltung

Beschreibung

In seinem Dorfroman kehrt Christoph Peters in eine kleine Ortschaft am Niederrhein zurück, in dessen Nähe in den 1970er Jahre ein Atomkraftwerk errichtet wurde. Er erzählt die Geschichte einer Kindheit auf dem Land und die Geschichte des Aufbruchs in jene Welt, in der wir heute leben. Das für ihn neue Vertraute ist die Großstadt Berlin, seine Sentimentalität gilt jedoch der Welt seiner Eltern im Dorf. Eine Mentalitätsgeschichte in Etappen nannte Die Zeit diesen Roman, in dem es Christoph Peters wie in vielen seiner Bücher gelingt, eine Gesellschaft im Umbruch nachzuzeichnen.

Lisz Hirn entwickelt in ihrem jüngsten Buch Der überschätzte Mensch eine Anthropologie der Verletzlichkeit. Sie greift die seit Platon bis in unsere Gegenwart immer wieder neu gestellte Urfrage der Philosophie auf, was denn den Menschen zum Menschen macht. Die alte Frage, ob und was ihn vom Tier unterscheidet, führt sie hin zur Frage, ob und was der Mensch durch Maschinen über das Menschsein herausfinden könnte. Und schließlich: Sind für den Metamenschen zwischen Smartphone und Chat-GPT reale Orte und die Mentalitäts-Geschichte von Stadt und Land überhaupt noch von Bedeutung?

Der Schriftsteller Peters und die Philosophin Hirn befragen die Metapher von den zerschnittenen Welten unserer Gegenwart. Sind die Bilder von dynamischen, toleranten in der Stadt lebenden Kosmopolit:innen und den zumeist alten, zurückgebliebenen Landbewohner:innen berechtigt?

Im Anschluss:
Die Stadt für alle ist ein städteplanerisches Projekt, das der Architekt Osamu Okamura mit den Illustratoren David Böhm und Jiří Franta in der Tschechischen Republik verwirklichte. Das daraus entstandene Buch, 2022 mit dem Architectural Book Award ausgezeichnet, liefert Kindern wie Erwachsenen Fakten und Erklärungen rund um das Konzept Stadt. Wie muss eine Stadt aussehen, in der eine wachsende Zahl an Menschen Platz finden soll? Das reich illustrierte Buch erklärt, wie die großen menschlichen Ameisenhaufen funktionieren, welche Möglichkeiten sie uns bieten, aber vor allem, mit welchen Problemen sie heute konfrontiert sind. Wie müssen sich unsere Städte entwickeln, um auch zukünftig bewohnbar zu sein?

Nach der Eröffnung wird der Elit Wein 2024 des Weingut Stadt Krems serviert.

***BIOGRAFIEN***

Lisz Hirn
Geboren 1984, ist eine österreichische Philosophin. Ihre Schwerpunkte liegen in der philosophischen Anthropologie, politischen Philosophie und interkulturellen Ethik. Zuletzt erschienen: Der überschätzte Mensch. Anthropologie der Verletzlichkeit, 2023.

Lisz Hirn trägt die Philosophie in die Öffentlichkeit – unerschrocken, glasklar und für alle verständlich.
Konrad Paul Liessmann

Christoph Peters
Geboren 1966, ist ein deutscher Schriftsteller. Seit seinem Debüt Stadt, Land, Fluss im Jahr 1999 bringt Christoph Peters, vielfach ausgezeichnet, Romane und Erzählungen im Spannungsfeld von Stadt und Land heraus. Zuletzt erschienen: Innerstädtischer Tod, 2024.

Das Dorf als Brennpunkt ist ein klassischer Topos der Literatur. So hellsichtig wie Christoph Peters dürfte das aber lange kein Autor mehr geschildert haben.
Christoph Schröder, Die Zeit

Osamu Okamura
Geboren 1973, ist Architekt und Dekan der Fakultät für Kunst und Architektur der Technischen Universität Liberec und u. a. Kurator des Projekts Shared Cites: Creative Momentum. U.a. erschienen: Die Stadt für alle. Handbuch für angehende Städteplanerinnen und Städteplaner, 2022

Frech verspielte Kartonmodelle, deren Materialität sowohl Profi-Qualität als auch Kinderphantasie zeigt, machen den Band zu einem Schauvergnügen. Dies ist kein Führer für Städtereisen, aber das beste Städtebuch für die ganze Familie.
Hans Ten Doornkaat, NZZ Bücher am Sonntag

Rowan Moore
Geboren 1961, ist ein britischer Architekturkritiker und Schriftsteller. Er schreibt für den Observer und The Guardian und wurde als Kritiker des Jahres mit dem UK Press Award ausgezeichnet. U.a. erschienen: Slow Burn City: London in the Twenty-First Century, 2017.

Ein politisches Buch (Slow Burn City) im besten Sinne – es hilft uns, uns eine bessere Welt vorzustellen, es erinnert uns daran, dass Ideen unser Leben prägen, und es plant eine bessere Zukunft.
The Telegraph

 

  • © Inge Prader
  • © Peter von Felbert
  • © Lucie Levá,
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