Bannmeilen

Die berüchtigten Vorstädte von Paris, die Banlieues, sind das Thema des jüngsten Buches von Anne Weber: Bannmeilen. Ihr kam es wie vielen nie in den Sinn, die Grenze zwischen Stadt und Vorstadt zu überschreiten, ehe ein Freund ihr vorschlug, sie für einen Film in diese Banlieues zu begleiten, die vor den Olympischen Sommerspielen 2024 einem tiefgreifenden Wandel unterzogen werden.

Sie beschreibt, was sie dort entdeckt: Das Geflecht aus Schienen, Schnellstraßen und Autobahnen, zwischen denen Lagerhallen, gewaltige Supermärkte, Baustellen und Millionen von Menschen eingeklemmt sind. Sie entdeckt den von Schrotthalden umgebenen muslimischen Friedhof von Bobigny; oder die beiden kreisrunden Sozialwohnungsbauten von Noisy-le-Grand mit ihrem Innenleben. Anne Weber erahnt tausende von Kolonialismus und Leid, von Hoffnung und Fortschritt erzählende Orte.

In jüngster Zeit häufen sich Berichte über Urban Gardening Projekte in den Banlieues von Paris. Welche neuen Nachbarschaften entstehen mit den geheimen Gärten der Ghettos und Vorstadtslums? Welche sozialen und ökologischen Hoffnungen erwachen mit dem Einzug der Landwirtschaft in die Metropole?

In Kooperation mit dem Institut français d’Autriche.

***BIOGRAFIE***

Anne Weber
Geboren 1964, ist eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin, die in Paris lebt. Sie schreibt ihre Bücher in deutscher und in französischer Sprache. Ihr Werk ist vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Heimito von Doderer Preis und 2020 mit dem Deutschen Buchpreis. 2024 wurde die mit dem Solothurner Literaturpreis und für ihr herausragendes Gesamtwerk mit dem Joseph-Breitbach-Preis geehrt. Zuletzt erschienen: Bannmeilen, 2024.

Anne Weber ist eine großartige Erzählerin, die immer wieder neue Formen für neue Themen sucht, deren Prosa in ihrem Ausdruck und Bilderreichtum oft nah an der Lyrik ist.